Von der Onlineshop-Performance hängt viel ab. Lange Ladezeiten vertreiben Kunden: Laut einer Studie von 2015 brechen bereits nach 3 Sekunden Ladezeit 40 % der Kunden ab; zudem verringert jede Sekunde Wartezeit die Conversion Rate um 7 %. Darüber hinaus ist die Websitegeschwindigkeit ein wichtiger Google-Rankingfaktor. Gute Gründe also, die Onlineshop-Performance zu optimieren.

Wie ist es um Ihren Shop bestellt?

Bevor man sich daransetzt, die Performance seines Onlineshops zu optimieren, muss man mit der Analyse des IST-Zustands beginnen. Die Ladezeiten kann man ganz einfach selbst mit Tools wie Google Pagespeed Insights oder Pingdom Website Speedtest ermitteln.

Wir stellen Ihnen fünf Technik-Tipps bzw. Stellschrauben vor, die Ihnen bei der Optimierung Ihrer Ladezeiten helfen:

  1. Bildergrößen optimieren

    Bilder sind für einen Webshop wichtig, sie machen ihn attraktiv und lebendig. Es kann allerdings vorkommen, dass sie ihn auch langsam machen. Deshalb sollte man Bilder immer auf die für die Online-Darstellung benötigte Bildgröße verkleinern und dann komprimieren. Programme wie Photoshop oder GIMP bieten die Funktion „Für Web speichern“. Und auch Google bietet nach der Analyse gemäß der Google Page Speed Richtlinien den Download von optimierten Bilder an. Achten Sie darauf, dass die Bildgröße im Quellcode angegeben wird, denn dann muss der Browser die Größe nicht selbst berechnen.

  2. Datenbank optimieren

    Der erste Schritt ist das Aufräumen: Alte, nicht mehr relevante Dateien sollten regelmäßig gelöscht werden.

    Zur Optimierung der Datenbank kann man zum Beispiel über den slow query log bei MySQL prüfen, welche Anfragen besonders lange dauern. Hier empfiehlt sich eine Optimierung des Cachings: Caching bedeutet, dass Daten im Arbeitsspeicher des Servers bereitgestellt werden. Liegen bspw. oft wiederkehrende Datenbankabfragen im Cache, ist die Abfrage wesentlich schneller als über die Festplatte des Servers.

    Allerdings helfen diese Maßnahmen oft nur temporär. Und Webshop-Betreiber, die ein Shared Hosting nutzen, können selbst meist keine Optimierungen vornehmen.

  3. Serverkapazitäten erhöhen

    Sind die Ressourcen überlastet, empfiehlt sich die Erhöhung der Serverkapazität. Bei kurzfristigen Lastspitzen kann ein Cloud Server eine Alternative sein.

    Der Umstieg auf modernere Ressourcen, beispielsweise die Umstellung von HDD- auf SSD-Festplatten, kann die Performance des Webshops deutlich verbessern.

  4. Caching verbessern

    Bei Onlineshops auf PHP-Basis (Magento, Shopware, Oxid und viele andere) sparen Caches wie der APC User Cache (APCu), der aufwändige Datenbankabfragen zwischenspeichert, oder der OPCache, der vorkompilierten Code im Arbeitsspeicher ablegt, wertvolle Zeit. Durch den Einsatz des Webbeschleunigers Varnish Cache oder der In-Memory-Datenbank Redis können beeindruckende Performancesteigerungen erzielt werden.

  5. Einsatz moderner Technologie

    Wie maßgeblich die Performance eines Shops davon abhängt, dass die Technologie auf dem neuesten Stand ist, sei am Beispiel PHP dargestellt: Im Vergleich zum PHP 5.4 ist die Version 5.5 bzw. 5.6 ohne Änderungen an Hardware oder Konfiguration bis zu 40 Prozent schneller, PHP 7.0 steigert dies noch einmal bis zu 100 (!) Prozent

Fazit

Um den Erfolg seines Webshops sicherzustellen, ist die Performance von grundlegender Bedeutung. Ständige Wartung ist dabei ebenso wichtig wie ein wachsames Auge auf die neusten technischen Entwicklungen.