Shopsystem bereitet Kopfschmerzen Die Erwartungen von Kunden an Online-Händler sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Und damit auch die Anforderungen von Online-Händlern an die verwendeten E-Commerce Plattformen. Ebenso wie der Händler muss sich das Shopsystem flexibel einem ständig wechselnden Umfeld anpassen können und das nicht nur schnell, sondern auch effektiv.

Das Internet Retailers Magazin hat jetzt eine Studie veröffentlicht, in der Online-Händler aus Großbritannien nach Ihrer Zufriedenheit mit dem aktuell verwendeten Shopsystem gefragt wurden. Diese zeigt auf, dass etwa 50% der Online-Händler mit ihrer aktuellen Plattform nicht zufrieden sind.

Laut der Studie haben die meisten Shopsysteme Probleme damit, die hohen Wachstumsraten vieler Händler abzubilden. Demnach müssen viele Händler das verwendete Shopsystem wechseln, was hohe Investitionen bedeutet. Laut Internet Retailers hat Forrester Research errechnet, dass Händler bis 2019 bis zu 2 Milliarden Euro dafür ausgeben werden. Und viel Geduld und Vertrauen in die Innovationsfähigkeit ihres Anbieters haben längst nicht alle: 17 % der befragten Händler haben angegeben, dass sie bereits mitten im Prozess sind, den Anbieter zu wechseln. Und sogar 72 % wollen bis 2019 nachziehen. Hierbei sollte man natürlich auch bedenken, dass allein die Aussage, dass man einen Wechsel plant, nicht bedeutet, dass letzten Endes auch wirklich gewechselt wird.

Internet Retailer Survey

Besonders hoch im Kurs scheinen als Alternative SaaS-Lösungen zu sein: Mit Rund 40% der Befragten hat sich ein beachtlicher Teil der Händler dazu entschieden, dass das nächste Shopsystem aus der Cloud kommen soll. Diese webbasierten Plattformen bieten einen entscheidenden Vorteil: Sie sind einfacher zu skalieren. Der Einzelne ist nicht mehr darauf angewiesen, ständig das eigene System in puncto Pflege und Betrieb im Blick zu haben und kann sich damit auf das Kerngeschäft fokussieren.  Dabei ist allerdings Vorsicht geboten. Mit der Entscheidung für eine SaaS-Lösung, macht man sich in starkem Maße abhängig vom Dienstleister. Ohne eine tiefgreifende Bewertung des Anbieters hinsichtlich der Stabilität, Sicherheit, Seriosität und Verlässlichkeit, kann die neue Lösung daher schnell zum Fallstrick werden.

FAZIT

Ob der Markt in Großbritannien mit der Situation in Deutschland vergleichbar ist, lässt sich nur schwer sagen, denn hierzulande sind andere Anbieter am Markt, die andere Schwerpunkte haben. Dennoch zeigt die Studie, dass Online-Händler sich recht früh darüber Gedanken machen sollten, welche Ambitionen sie mit ihrem Shop verfolgen und sollten daraus die Anforderungen ableiten, die sie an ein Shopsystem stellen. Denn die eine, beste Lösung für alle Shops gibt es nicht. Aber es gibt die beste Lösung für den einzelnen Shop mit seinen individuellen Anforderungen. Und um diese zu finden, ist es entscheidend, die Prozesse im eigenen Shop gut zu kennen. Nur dann wird es gelingen, dass die gewählte Plattform die Arbeit wirklich erleichtert, indem sie sich in die eigenen Prozesse nahtlos einfügt und viele von ihnen im Idealfall sogar automatisiert abbilden kann.