Gerade für Betreiber von Webshops ist es extrem wichtig, dass ihre Website jederzeit erreichbar ist. Denn sollte es an irgendeiner Stelle zu Problemen kommen, muss schnell reagiert werden können. Eine permanente Überwachung der Website und des Servers ist daher unumgänglich. Wie ein solches Monitoring funktioniert, erklären wir hier.

Begriffserklärung Monitoring

Unter Monitoring versteht man grundsätzlich die Überwachung einer Website und des Servers beim Hoster. Das heißt, dass mit geeigneten Tools voll automatisiert alles überprüft wird, was die Verfügbarkeit der Website auf dem Server, die Performance und die reibungslose Funktion betrifft. Sowohl bei der Hardware als auch bei der Software kann es in einem vernetzten Computersystem immer wieder zu Fehlern bis hin zum kompletten Ausfall des Systems kommen. Werden solche Störungen nicht rechtzeitig erkannt und behoben, tritt für den Website-Betreiber unter Umständen ein erheblicher Schaden ein. Dementsprechend wichtig ist es, den Server und auch die Website zu überwachen. Kurzfristige Ausfälle, die mit einem Monitoring schnell erkannt und behoben werden können, sind zum Beispiel ein Hardware-Ausfall oder eine fehlerhafte Komponente der Software, Konfigurationsfehler, Störungen in wichtigen Knotenpunkten oder auch Hackerangriffe. Unterschieden wird dabei zwischen:
  • Server-Monitoring: Hierbei findet eine kontinuierliche Überwachung der Server-Systeme statt
  • Real User Monitoring (RUM): Hiermit kann der Betreiber der Website alle Aktionen seiner Seite und des Servers überprüfen. Aus den so ermittelten Daten lassen sich zum Beispiel das Nutzerverhalten, Seitengeschwindigkeit oder auch die Verbindungsdauer ermitteln.

Das leistet ein Server-Monitoring

Beim Server-Monitoring sorgen Tools wie beispielsweise Datadog, Icinga oder PRTG dafür, dass mehrere Server regelmäßig (idealerweise minütlich) auf die zu überprüfende Webseite zugreifen. Damit eine objektive Analyse erfolgen kann und lokale Probleme schnell erkannt werden, werden beispielsweise folgende Parameter geprüft:
  • Erreichbarkeit
  • Reaktionsgeschwindigkeit des Servers
  • Serverauslastung
  • Geschwindigkeit des Seitenaufbaus
  • Gesamtauslastung des Servers und zeitliche Spitzenlast
Die Website beziehungsweise das System wird dabei von Servern überprüft, die zur objektiven Analyse von verschiedenen Standorten aus Zugriff nehmen. Dazu stellt das Monitoring-System eine Verbindung zu der Webseite oder dem Service her, den es überwachen soll. Je nach Bedürfnis können unterschiedliche Monitoring-Systeme eingesetzt werden, die zum Beispiel die Rückgabe auf einen Antwortcode und auf bestimmte Inhalte der Webseite prüfen. Ebenso können die Inhalte in einen realen Browser geladen werden (Real Browser Monitoring), wobei dieses System auch die Performance, also die Ladezeiten für jedes Seitenelement, erfassen kann (Performance Monitoring). Mit einem Web Application Monitoring meldet sich das System auf einer Website an und imitiert das Userverhalten, indem es beispielsweise eine Suche nach einem Produkt durchführt, Waren in den Einkaufskorb befördert oder sogar einen Einkauf tätigt. Zeigt das Monitoring-System nun Abweichungen vom Sollzustand, Fehler oder sogar eine Unerreichbarkeit der Seite, meldet es den Vorfall automatisch an den Webhoster oder den Betreiber der Website. Auf Basis des Monitorings werden zudem üblicherweise regelmäßige Reports erstellt. Aus ihnen lassen sich rechtzeitig wiederkehrende Probleme erkennen (und beheben!), das System kann zudem ständig weiter optimiert werden.

Vorteile eines Real User Monitorings

Beim Real User Monitoring wartet das Überwachungssystem auf reale Seitenaufrufe und erfasst die Daten, die sich im Bezug auf die Seiten-Perfomence dadurch ergeben. Betreiber eines Onlineshops können durch das Nutzerverhalten ihre Seite entscheidend optimieren. Unterschiedliche Methoden dienen dabei der Überwachung:
  • Erfassen der Daten von Seiten des Servers, wozu häufig Cookies eingesetzt werden
  • Erfassen der Daten vom Browser aus, was meist mit JavaScript oder Agents geschieht
Nutzer eines Real User Monitoring erhalten zum Beispiel Einblicke in die Ladezeit ihrer Seite, Kennzahlen über Interaktionen, Absprung und Konversionsraten. Aber auch Informationen wie etwa Standort, Gerätetyp, Verbindungsgeschwindigkeit und App-Nutzung mobiler Nutzer des Shops.

Das sollte ein gutes Monitoring können

Bei der Suche nach einem passenden Webhoster sollte der Preis nur eine zweitrangige Rolle spielen. Gerade für professionelle Webauftritte wie Firmenseiten oder Online-Shops ist ein Anbieter mit einem umfangreichen Monitoring-Paket immer die bessere Wahl. Folgende Kriterien können in die Entscheidung mit einfließen:
  • Ist der zeitliche Abstand zwischen den Prüfungen ausreichend?
  • Werden die Alarmmeldungen nur an den Hoster oder auch an den Betreiber gesendet und wie erfolgt die Benachrichtigung (E-Mail, SMS, Telefon, Smartphone Apps)?
  • Bietet das System genügend Reporting-Optionen?
  • Werden alle wichtigen Komponenten wie Website generell, Anmeldeseite, Datenbank, Server inkl. wichtiger Hard- und Software überwacht?

Fazit

Insbesondere für Onlineshop Betreiber ist es wichtig, ein gutes Monitoringprogramm zu nutzen. Dessen Anwendung muss allerdings auch  korrekt verstanden werden, um im Falle einer Störung rechtzeitig und zielführend reagieren zu können.