Herzlichen Glückwunsch zur Shop-Eröffnung! Allerdings ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sich entspannt zurückzulehnen – gerade in den ersten 30 Tagen gilt es, Fehler zu entdecken und zu beheben, aber auch Optimierungsmöglichkeiten zu finden.

Verfügbarkeit und Ladezeiten überprüfen

Essenziell sind natürlich Verfügbarkeit und die Ladezeit – nicht „nur“ für die Kunden, sondern auch, weil sie einen wichtigen Rankingfaktor für Suchmaschinen darstellen. Über Anwendungen wie PageSpeed Insights und WebPageTest kann die Performance des Shops analysiert werden.

Log-Dateien als Optimierungshilfe

Ein wichtiges Optimierungstool sind die Log-Dateien des Shopsystems. Hier zeigen sich, je nach Einstellung des Log-Levels, Fehler: beispielsweise bei der Datenübertragung, Warnungen und auch allgemeine Informationen. Deshalb sollten sie regelmäßig überprüft werden und als erste Anlaufstelle in der Fehleranalyse dienen.

Ohne funktionierende Schnittstellen kein Absatz

Besondere Aufmerksamkeit sollte den Schnittstellen gelten: zu ERP, zur Warenwirtschaft, den Finanzsystemen oder auch zu externen Marktplätzen. Hier dürfen weder Informationen verloren gehen noch darf es zu doppelter Übertragung, zum Beispiel in Form von doppelten Bestellungen, kommen. Bestandskunden müssen sicher gefunden werden. Alle Bestellnummern und die dahinterliegenden Informationen, vor allem natürlich die Preise, müssen in allen Systemen verfügbar und identisch sein. Dazu muss die Umrechnung von Brutto- auf Nettopreise reibungslos funktionieren und auf Informationen zu Versandstatus und Bezahlung muss in allen Systemen korrekt zugegriffen werden. Auch eventuell vorhandene Product Listings, z.B. bei Google Shopping, sollten kontrolliert werden. Die Logistik steht in den ersten Wochen besonders auf dem Prüfstand. Kommt jede Bestellung vollständig, richtig und zum versprochenen Termin beim Kunden an? Vor allem in der Anfangsphase, solange noch die Erfahrungswerte fehlen, müssen die Lagerbestände permanent im Auge behalten und rechtzeitig nachbestellt werden. Wenn neben dem Onlineshop auch ein stationäres Ladengeschäft betrieben oder Waren auch auf Marktplätzen verkauft werden, empfiehlt sich ein gesondertes Shop-Lager im ERP-System, um den Abgleich der Lagerbestände zu vereinfachen und Doppelverkäufe zu verhindern. Zur exakten Erfolgsmessung des Shops sollten die KPIs (Key Performance Indikatoren) genau überwacht bzw. spätestens jetzt definiert werden. Wichtige KPIs für Shops sind z.B. die Conversion Rate, der durchschnittliche Bestellwert, das Verhältnis zwischen Neu- und Bestandskunden, die Verweildauer und die Absprungrate.

Insbesondere in der Anfangsphase ist die Pflege des Shops also arbeitsintensiv. Dieser Aufwand lohnt sich aber, denn er wendet Risiken ab und eröffnet oft immenses Optimierungspotential.